Monate: März 2017

Luftschnappen

Wär da nicht die Sache mit dem Geld, das man nun doch verdienen muss – wir wären dort geblieben. Einfach sitzen bleiben. Krawallos, die aufs Meer starren. Nach fast 12 Wochen Durchleben verschiedenster Virenstadien hats einfach gereicht! Es war Zeit für eine Extraportion Sonne, Horizont und Luft! Wo findet man all diese Dinge zuhauf? Na klar, im Süden! So haben wir das Wochenende mit Möwen, Bora und Schiffsleichen verbracht.Von 26 Grad Sommerfeeling bis eiskaltem Nordwestwind war alles dabei. Wir haben Muscheln gesucht, Schiffswerften durchforstet, Eis gegessen, Schafe gestreichelt und Skurrilitäten gefunden. Kurzärmlig im März – Sensation!Der kleine Krawallo hat da sofort sein neues Fischerhemd ausprobiert… ganz klassisch mit feinen Streifen und aus einem ganz leichten Baumwoll-Seersucker aus dem Onlineshop von der lieben Mira. Ich mag das Spiel mit dem Streifenverlauf, gerade bei so klassischen Hemden. Und der Stoff hat einen ganz besonderen Griff. Ein Traum! Ein Tipp nebenbei: der Roller hat sich bei uns als Wunderwaffe gegen ab und an auftretende Gehfaulheit herausgestellt. Bis auf einen Sturz über einen Eiswürfel (Tatsache!) das reinste Vergnügen für …

Bonnie & Kleid

This is my Plan, there`s no Plan B. And this world will remember me. -Bonnie and Clyde – Eigentlich bin ich ja der Oberschisser. Als Jugendliche wars ein Kraftakt selbständig Pizza zu ordern. Schweissgebadet habe ich mich mords zusammengerissen um meine Bestellung durchzugeben.  Manchmal hab ichs einfach gar nicht getan. Anrufen beim Schwarm aus der höheren Klasse – damals noch mit Münze aus der Telefonzelle (!) – wurde minutenlang vorbereitet. Zig Räusperer während des Wählens, Schockstarre als dessen Vater das Telefon abgehoben hat. Man kann sichs auch selbst schwer machen *lach*. Bei all der Vorsicht und dem Bammel vor unterschiedlichsten Situationen habe ich aber in den letzten Jahren eines gelernt. Nämlich, dass es auch mal sehr, sehr gut sein kann nur einen Plan A zu haben.  Kein Plan B!  Kein Netz und doppelter Boden.  Eventuell ein kleines Hintertürdl für den Notfall, okay. Bin ja kein Basejumper ohne Fallschirm. Aber so eine Arschbombe ins Ungewisse – einer Leidenschaft folgend – führt zu den schönsten Dingen. Oder Lebenserfahrung. Das Tolle an diesem single Plan A – Ding …

Pakke Pakke Rucksack

Es gibt Nähprojekte, die kreisen hier in der Dauerschleife und warten auf ihre Umsetzung. Wochen,  Monate, manche sogar Jahre. Ewig zögere ich sie hinaus… und plötzlich hats mich und das Projekt wird zum absoluten Spaß. Seit Monaten hat sich der Kleinkrawallo von mir einen Rucksack gewünscht. „Einen wie deinen“ – also ein Pakke wie dieser hier sollte es werden. Und ich hab ihn warten lassen. Ewig. Wenn ich schon an Aufbügeln von Vlies denke, brrr,  dann erscheint mir das Projekt als Geduldsprobe – ich bin war bis jetzt die Antibüglerin. Gut aufgehängt ist halb gebügelt. So in etwa. Jetzt vor dem Sommer wollte ich dann aber ran an das Ding mit dem Rucksack. So habe ich das Schnittmuster meines „erwachsenen“ Pakke mit 75% ausgedruckt. Das passt größentechnisch ganz gut, hätte für meinen 5-jährigen Kerlo aber sicher auch schon mit 80% gepasst. Der wunderschöne Walstoff aus dem Shop von der lieben Mira brauchte aber dringend Verstärkung und ich muss zugeben, ich hab mich fast ein bissl vor mir selbst geschämt, als mit 3 mal Drüberwischen alle …

Basics

„Ach, nur so ein Basicteil.“ Kennt ihr solche Aussagen von euch selbst? Warum wertet man eigentlich immer die schlichten und einfachen Basisteile ein wenig ab? Klar ist es toll echte Hingucker zu fertigen. Teile, die in den Augen Entdeckerlust hervorrufen. Aber auch Basics haben es verdient geliebt zu werden! Denn auch schlicht kann manchmal nicht schlecht sein. Dieses graue Basicshirt aus Modal von Lillestoff nach dem neuen Schnitt von Lumali hat mich heute zum Nachdenken gebracht. In den letzten Monaten regt sich in mir eine gewisse Umbruchstimmung. Dabei gehts gar nicht um großartige Veränderungen in den klassischen Lebensbereichen wie Arbeit oder in meinen Beziehungen zu wichtigen Menschen. Sondern auch ein wenig um die Frage nach der Basis. Und insbesondere um die Basis des Wohlfühlens, des Familienlebens, des Kinderaufziehens. Den Sinn des Lebens. Meinen. Nicht mehr *lach*. Noch nie in meinem Leben war ich gymnastisch begabt. Aber eins habe ich in den letzten Jahren gelernt – gezwungenermaßen – den Spagat. Einen Spagat zwischen pragmatischen Kompromissen, Pflicht und inneren Wünschen. Im Alter von 18 Jahren hatte ich …