… oder ein Aufruf an uns Große, die Realitätsfüsse ab und an still zu halten
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Es ist dunkel draußen.
Wir wandern am Bach entlang, Harry, Dobby, Hagrid und ich.
Vorbei am verwunschenen Wald machen wir einen großen Bogen um die Peitschende Weide und lassen die Alraunen links liegen. Manche Gestalten die uns entgegenkommen erinnern uns an Todesser. Manche an Dementoren.
Der Nebel wird dichter.
Da! Vor uns – endlich das grosse Portal von Hogwarts!
Ist sie jetzt übergeschnappt? Werdet ihr euch fragen. Hogwarts?!
Hier in Graz? Hat sie zu lange Zeit im Unterrichtsfach „Zaubertränke“ verbracht?
Oder hat Voldemort hier seine Finger im Spiel?
Nichts von Alledem.
Hier herrscht bloß das hochansteckende Harry Potter-Fieber.
Jahre nach der Epidemie, die sich durch ganz Europa verbreitet hatte haben auch wir – gemeinsam mit unserem Großen – endlich die Nasen zwischen die Potter-Buchseiten gesteckt. Und haben uns heillos infiziert.
Sechs der sieben Bände hat unser Kleinkrawallo schon verschlungen. Abends gemeinsam mit uns vor dem Schlafengehen als Abendritual, und zwischendurch in jeder freien Minute wird sich in die magische Welt gestürzt.
Ja selbst die Pausen in der Schule werden – neben Fußball – fast ausschließlich dafür verwendet, in der eigens gegründeten Theatergruppe ein Großprojekt zu planen und zu proben. Die eigene Verfilmung des ersten Harry Potter Bandes.
Der goldene Sch(n)atz
Wenn es etwas gibt, um das ich mich immer wieder sorge, dann ist es der Gedanke daran, dass meinen Kindern im fortschreitenden Schulalltag zu wenig Raum für einen der größten Schätze ihres Lebens bleibt. Die Phantasie.
Phantasie – die Magie der Vorstellungskraft. Eine Welt, in der alles möglich ist – in der du alles sein kannst, was du dir ausmalst. Und gleichzeitig ein Ort, in dem du dein Innerstes finden, deine Leidenschaften entwickeln und Zukunftsvisionen entstehen lassen kannst.
Als Eltern sehe ich uns in der Pflicht, diesen Schatz zu wahren.
Den Kindern Raum zu geben – für Träume und für Phantasie.
Nicht Wenige trachten danach ihre Kinder ständig in die Realität zurückzuholen. Ihnen zu erklären wie doch dies eigentlich und das sowieso gedacht und gemacht werden muss. In manchen Bereichen mag das sinnvoll sein. Aber ist es das immer?
Ist es nicht eine großartige Chance der Kreativitätsentfaltung und Persönlichkeitsentwicklung sich auch mal richtig reinfallen zu lassen in die Welt der Vorstellungskraft – mit all ihrer Magie?
Ich bin der festen Überzeugung, dass Spieltrieb und die Fähigkeit zur Phantasie Schlüsselqualifikationen sind, die einem Menschen im Leben der Erwachsenen großes Glück, Flexibilität mit ungewohnten, eventuell auch unangenehmen Situationen und auch innere Ruhe geben können.
Grosser Wunsch – Hogwarts Schulumhang
Genau aus diesem Grund war ich sofort an Bord, als mich mein Kleinkrawallo gefragt hat, ob ich ihm für den geplanten Film einen Schulumhang nähen könnte.
Stoff rausgesucht, besten Freund des Großen eingeladen, die Kinder vermessen und losgewerkelt. Entstanden sind zwei Hogwarts Schulmäntel, die die beiden nun für all ihre phantasievollen Abenteuer nutzen können.
Schon die leuchtenden Augen und die stolze Körperhaltung bei der ersten Anprobe hat mich unglaublich glücklich gemacht.
Jetzt heißt es sich noch damit auseinander zu setzen, wie ich mit der Großbestellung an Kostümen umgehen werde, die ein paar Tage später bei mir eingingen. Waren doch alle anderen Mitglieder der Theatergruppe jetzt auch voll drin in der Materie und Feuer und Flamme auch in Kostüme zu schlüpfen. *lach*
Ich bin sicher, wir finden eine Lösung. Und ich freue mich darauf die Kids bei ihrem großen Vorhaben zu unterstützen. Egal wie lange es dauern wird, bis der Film tatsächlich in der Schule über den Beamer auf die Speisesaalwand geflimmert wird.
Denn wieder einmal ist doch der Weg dahin, das eigentliche Ziel.
Den Schnitt für den Mantel habe ich von HIER (*Werbung unbeauftragt/unbezahlt)
Stoffe aus dem Fundus, Hogwarts-Patch aus dem Netz
Lasst sie spielen!
Lasst sie träumen!
Und noch besser: Spielt und träumt gleich ein wenig mit!
Ihr könnt nur gewinnen.
Habts fein ihr Herzen,
Anna