Alle Artikel mit dem Schlagwort: Persönliches

Ein großer Schatz…

… oder ein Aufruf an uns Große, die Realitätsfüsse ab und an still zu halten [Werbung*] Es ist dunkel draußen. Wir wandern am Bach entlang, Harry, Dobby, Hagrid und ich. Vorbei am verwunschenen Wald machen wir einen großen Bogen um die Peitschende Weide und lassen die Alraunen links liegen. Manche Gestalten die uns entgegenkommen erinnern uns an Todesser. Manche an Dementoren. Der Nebel wird dichter. Da! Vor uns – endlich das grosse Portal von Hogwarts! Ist sie jetzt übergeschnappt? Werdet ihr euch fragen. Hogwarts?! Hier in Graz? Hat sie zu lange Zeit im Unterrichtsfach „Zaubertränke“ verbracht? Oder hat Voldemort hier seine Finger im Spiel? Nichts von Alledem. Hier herrscht bloß das hochansteckende Harry Potter-Fieber. Jahre nach der Epidemie, die sich durch ganz Europa verbreitet hatte haben auch wir – gemeinsam mit unserem Großen – endlich die Nasen zwischen die Potter-Buchseiten gesteckt. Und haben uns heillos infiziert. Sechs der sieben Bände hat unser Kleinkrawallo schon verschlungen. Abends gemeinsam mit uns vor dem Schlafengehen als Abendritual, und zwischendurch in jeder freien Minute wird sich in die magische …

Mut oder die Geschichte vom ganz persönlichen Donnerwetter

Wenn wir dann alt sind und unsere Tage knapp, dann erst werden wir kapieren, wir hatten nie was zu verlieren. <Julia Engelmann> Manchmal merke ich , dass sich mit der zunehmenden Anzahl meiner Lebensjahre eine Eigenschaft ganz enthusiastisch nach vorne drängt. Nicht immer, aber immer öfter schlüpft sie so an mir vorbei. Lächelt mich an und ich grinse breit zurück. Manchmal fühle ich sie gleich ganz stark. Da steht sie neben mir. Klopft mir unterstützend auf die Schulter. Treibt mich voran. Mollig umschmeichelnd wie ein harmonischer Gospelchor mit viel Soul und Funk. Und manchmal, da schleicht sie leise daher, ganz unscheinbar wie ein Windhauch, umweht mein Näschen und brodelt erst nach dem Geschehenen spürbar nach. Donnerwetter! Mut. Oder besser MUT! – mit Rufzeichen. Schlage ich nach, erhalte ich zwei Definitionen für Mut. Einerseits die, die Mut als die Fähigkeit beschreibt in einer gefährlichen Situation seine Angst zu überwinden. Augen zu und durch! Das kennen wir wohl alle, oder? Könnte ich jetzt viele, viele Beispiele aufzählen wie sich bei mir dieser Teil des Mutes entwickelt hat. …

Ey Herbst – du riechst nach Hamsterrad!

Herbst Das bedeutet Schulbeginn. Ferienende. Ende der freien, gemeinsamen Zeit. Zurück zur Struktur, zu festen Tagesabläufen. Zurück ins Hamsterrad. Herbst. Die Zeit in der die Tage kürzer werden, der Abstand zu den nächsten langen Ferien ziemlich weit erscheint und in dem sich manche Eltern noch schnell ein paar Tage Urlaub von den Ferien wünschen würden um die Akkus vor der Virenzeit aufzuladen. Herbst, die Zeit in der viele Dinge erledigt werden müssen die über den Sommer liegengeblieben sind. In der Firma, schulisch, privat. Noch schnell alles erledigen – bis Weihnachten. Das noch und das noch schnell. Oh ja, Herbst, immer wieder schlägst du hier ziemlich ein. Und forderst mit Vehemenz großen Einsatz und die Rückkehr in den Alltag. Auch dieses Jahr können wir dich ganz genau spüren. Fühlen uns ausgebremst nach der Leichtigkeit des Sommers. Doch, lieber Herbst, heuer lass ich mich nicht einfangen! Ich wähle einfach einen anderen Blick auf dich – du trubelige Zeit! Perspektivenwechsel Und ich sehe dich Herbst! Diesmal ganz trotzig durch unsere romantischen Familienaugen. Du Zeit, in der das Gras …

Lebe lieber unperfekt!

Oder wie du erkennst, wer die wahren Freunde sind [Werbung*] Letzten Freitag war wieder einer dieser Tage. An denen Vorfreude in der Luft lag. Ein größtenteils unverplantes Wochenende lag vor uns. Ein Sommerfest. Viel gemeinsame Zeit. Dann der Anruf meines Herrn Krawallo aus dem Büro, morgens auf nüchternen Magen. Schon der Klang seiner Stimme machte klar, dass hier alles einmal anders kommen würde als geplant. Ein Krypto-Trojaner hatte das gesamte Firmennetzwerk im Griff und wer war der einzige Verantwortliche? Drei mal dürft ihr raten. Kurz hätte ich am Liebsten geschrien. Richtig, richtig laut geflucht. Habe ich vielleicht auch ein bisschen. Zumindest inner – brain -mässig. Hatte ich mich doch die ganze Woche mit der Parole „Durchhalten, bald ist das Wochenende da“ durch den mega anstrengenden Vorferienalltag gekämpft. Ein schubendes Baby, das zahnt und das Stehen bzw. wohl bald das Gehen lernt. Das von Schlaf momentan ungefähr genauso viel hält wie ich von Computerviren. Ein präpubertärer, ferienreifer Kleinkrawallo, der wieder mal mit Hingabe Slacklining auf meinen Nervensträngen veranstaltet. Und dann das! Ein Wochenende des Grauens. Ohne …

Don`t grow up – its a trap!

[Werbung] Da sitzt ihr. Im Hier und Jetzt. Seid voll im Moment. Ihr Kerle, ich beneide euch. Werdet nicht erwachsen! Es ist eine Falle! Genießt die Zeit, in der ihr fest daran glaubt alles, aber auch wirklich alles werden zu können. Lasst euch beflügeln von eurer Fantasie und malt es euch aus. In den buntesten Farben. Werdet nicht erwachsen! Es ist eine Falle! Nehmt euch Zeit zum Beobachten. Zeit um zu Spüren. Ganz intensiv. Stillt eure Neugierde, spielt bis das Spiel „ausgespielt“ ist. Lasst euch Zeit! Werdet nicht erwachsen! Es ist eine Falle! Ich sehe euch und meine Gedanken schweifen um eure Kindheit. „Werdet nicht erwachsen! Es ist eine Falle!“ – denke ich mir. Aber soll ich ehrlich sein?! Manchmal schäme ich mich. Bin ich nicht auch manchmal Teil dieser Falle? Nicht immer, aber immer wieder. Wenn ich euch dränge und meine Ungeduld dazu führt euch mitten aus eurem Moment zu reißen. Wenn mein Kopf zu voll ist um gut zuzuhören. Wenn ich voreilige Schlüsse ziehe. Wenn ich unwichtigen Kleinigkeiten zu viel Gewicht gebe. Manchmal …

Mit 10 Monaten…

[Werbung*] hast du einen unglaublichen Sprung gemacht und einige Wochen sehr wenig geschlafen verbringst du mindestens die Hälfte des Tages auf deinen strammen Beinchen, wanderst Gegenstände schiebender Weise durch den Raum und stehst schon einige Momente frei kletterst du überall hoch, durch und drüber mampfst du dich noch immer durch alles, was dir in deine geschickten Fingerchen kommt verstehst du immer mehr Zusammenhänge warst du das erste Mal segeln – so richtig im Süden mit allem was dazu gehört hole ich dich regelmäßig aus Waschmaschine und Geschirrspüler weißt du genau was du willst und forderst es mit Nachdruck oder wahlweise einem lauten Schrei ein wirst du noch immer sehr gerne getragen und hast in der Kraxe mit uns den Kesselfall erkundet beginnst du zu tanzen, wenn dich der Groove packt warst du im Sprinter campen und der jüngste Teilnehmer in unserer großartigen Limberg-Wagenburg trinkst du mit Hingabe Wasser aus dem Glas ringeln sich die ersten Löckchen lachst du dich beim Zähneputzen kringelig hast du eine ganz besondere Beziehung zu deinem großen Bruder und ahmst ihn …

Vom Groß werden, Vulkanausbrüchen und Sommerklamotten

[Werbung*] Schon mal mit einem Vulkan zusammengelebt? Wir haben hier seit ein paar Wochen einen Stromboli im Haus. Er liebt Süßes, spielt leidenschaftlich Gitarre und explodiert mehrmals täglich. Manchmal sendet er freundlicherweise Rauchwolken voraus. Damit sich die nähere Umgebung auf den Ausbruch gefasst machen kann. Manchmal jedoch schießt die Lava nur so durch die Gegend. Ohne Ankündigung. Als mein Großer klein war, dachte ich immer es gäbe erst die anstrengenden Babyjahre und dann als nächsten Troublepeak die Pubertät. Gerade erst gemütlich zurückgelehnt und die chilligen Zeiten erwartet – hat uns die Realität auch schon eingeholt. Herausforderung Wackelzahnpubertät. Und auch wenn wir Großen im Moment ziemlich viel zu denken und wegzuatmen haben, um dies alles zu begleiten, und uns oft ein Ende dieses zähen Entwicklungsprozesses mit all den mühsam Diskussionen wünschen, ist doch einer besonders arm dran. Mein kleiner Vulkan selbst. In manchen Dingen schon so groß, so mutig und selbstbewusst. Und doch im Inneren noch so unsicher und überfordert mit all den Emotionen. Mein kleiner Großer. Coole Socke! Wenn er sich doch einmal von außen …

Sewandmore Tasche und Sommerromper

Perfekt – Unperfekt

  [Werbung*] Kennst du sie? Die feinen Zwischentöne? So viel leiser sind sie, als viele große Dinge. Wie zum Beispiel die kleinen einzelnen Sonnenstrahlen, die durch eine Bretterwand blitzen. Oder die kleine Hand, die dir einen selbstgerupften Gänseblümchenstrauß entgegenstreckt. Alle Stängel unterschiedlich lang. Perfekt – unperfekt. Oder aber entdeckst du kleine, feine Meisterwerke – verträumt hingekritzelt auf Klopapier vom schreibverliebten Schulanfänger. Krumme Buchstaben – ein dahingekrakeltes „Ich liebe euch“ auf dem letzten Blatt der Rolle. Während du nichtsahnend vor der Klotüre ungeduldig auf dem Sprung in den durchgetakteten Tag bist. Perfekt – unperfekt. Spürst du sie, die vertrauten, innigen Momente in einem auf und ab wogenden Alltag, in dem viel zu oft die Hektik den Ton angibt. Kannst du sie fühlen, die Insel in dir, zu der sich die Kinder instinktiv bewegen, wenn sie Geborgenheit suchen. Egal ob du zuvor gestresst und rastlos warst. Eine Ruheinsel als vertraute Zuflucht im tosenden Ozean des Lebens. Perfekt – unperfekt.   Siehst du sie, die letzten verklärten Blinzler, nachts, bevor sie schlafen. Ein kurzes „bist du da“ das …

Gewinnen und Verlieren – eine Zerreißprobe

Manchmal vermisse ich dich, obwohl du neben mir bist, mein Großer. Wir stehen uns gegenüber. Frustriert. Und können nicht aus unserer Haut. Wie gerne würden wir den gemeinsamen Moment genießen. Stattdessen keifen wir wie die alten Waschweiber. Wegen Nichtigkeiten. Aber was ist bloß passiert? Ist es die wackelnde Seele zu den wackelnden Zähnen? Oder ist es die neue Situation zu Viert? Die Müdigkeit und Erschöpfung, nach einer virenreichen Winterzeit? Wohl von allem etwas. Du wirst sehen, die Umstellung von einem auf zwei Kinder ist viel kleiner als die beim Ersten!, haben sie gesagt. Aber diese Weisheit trifft hier nur bedingt zu. Natürlich bringt das erste Kind einen ungeahnten , kompletten Lebenswandel mit sich. Keine Frage. Die Alltagsroutine mit Kind ist in vielen Belangen beim Zweiten bekannt. Dennoch gibt es für mich einen großen Unterschied, wenn auf einmal zwei da sind, die dich brauchen. Liebe kann man verdoppeln, wenn man sie teilt. Die kannst du auch verdrei- bzw. vervielfachen. Wenn es nur darum ginge, könnten wir noch 5 weitere Kinder bekommen. Doch Zeit und ungeteilte Aufmerksamkeit, …

Vom Tragen und Getragen sein

[Werbung] Kennt ihr die Geschichte vom kleinen Bär und kleinen Tiger auf Schatzsuche? Als sie müde sind und sich gegenseitig ein Stückl tragen? Oder werdet ihr vielleicht grundsätzlich von eurem Liebsten auf Händen getragen? Nein? Nicht immer?! Pffa, dabei müsste das doch international als Standard ausgerufen werden, oder?! Ich möchte jetzt nicht in die große Schubladenkerbe schlagen und „Tragen ist Liebe“ sagen. Ihr erinnert euch an den großen Bohei, der durch diesen Satz im Stillkontext losgetreten wurde? Aber hey! Es ist so. Zumindest für uns. Meine beiden Söhne sind sensible, feinfühlige Kerle, denen von Anfang an Körpernähe ganz viel Ruhe und Entspannung vermittelt hat. Geborgenheit. Das Tragen beschränkt sich in diesem Fall nicht auf den Transport und die Bequemlichkeit. Es ist viel mehr eine geballte Ladung Kontakt, Wärme und „geliebt sein“. Ein „ich bin für dich da“ und ein „ich bin dir ganz nah“. Genau aus diesen Gründen empfinde ich es als sehr wertvoll. Nicht nur für die Kleinen. Auch für mich. So verbringen wir die meisten Spaziergänge auf quasi „Augenhöhe“ und schauen uns die …