Revolution
Ich betrachte mich im Spiegel. Ja, gefällt mir. Aber… Wie oft endet meine letzte Klamottenentscheidung dann doch bei den Jeans. Jahrelang habe ich Kleider nur im privaten Rahmen getragen. Zuhause als luftige Freiheitsklamotte oder im Sommer beim Segeln und für den gemütlichen Bummel durch die sengende Hitze. Aber hier in Graz mit Kleid in die Arbeit oder in die Stadt? Selten. Kaum. Nie! Warum eigentlich? Zu blad, zu overdressed, zu verspielt, zu einladend, zu dicke Haxn – viele viele Gründe doch die unscheinbare Hosenvariante zu wählen. Wie immer sind oder waren es wohl die persönlichen Ansprüche an mich selbst, die verhindert haben mich mal ein wenig mehr in Schale zu werfen. „Die Hosen anhaben“ gilt als Metapher für Selbstbewusstsein und Willensstärke und ich hatte wohl ab und an das Gefühl, dieses Statement mit einem Kleid in der Außenwahrnehmung von anderen zu verlieren. Doof eigentlich, aber es gab Momente in denen es mir auch tatsächlich so vorkam als würde man im Kleid andere Reaktionen hervorrufen als in der schlichten Hose. Die letzten Jahre nach der Geburt …