Alle Artikel mit dem Schlagwort: Spätsommer

Lighthouse &Lifebelts

„Heast! De hot sie do auszougn!“ Ein original Weana Bazi starrt mich, dick eingemummelt in seine Daunenjacke, entgeistert an, während er seiner fellbehüteten Frau diesen erstaunten Satz zuraunt. Podersdorf und seine Touristen staunen nicht schlecht. Die Wahnsinnigen sind los! *lach* Nun gut, ich gebs ja zu, Sommerkleidershootings bei Temperaturen um die 5-7 Grad plus sind nicht alltäglich und wohl schon gar nicht im beschaulichen Podersdorf am Neusiedlersee. Aber ich wollte Meeresfeeling für mein Sommerkleid auf den Bildern und deshalb haben wir uns auf den Weg gemacht – zum leuchtturmigsten Leuchtturm Österreichs (ev. ists sogar der Einzige überhaupt?!) Nein, ich bin nicht exibitionistisch veranlagt, stelle mich nicht gern vor gut besuchte Touristenwahrzeichen und pose in Plus – Size – Hobbymodelmanier bis der Arzt kommt. Echt nicht! Aber diesmal wusste ich, dass es nur diese eine Chance auf maritime Bilder gibt. Ein Wetterfensterchen inmitten von Schlechtwetterfront. Arscheskälte (Sorry, aber das beschreibts am Besten). So hab ich mir die Winterklamotten vom Leib gefetzt und bin luftig leicht den Steg auf und ab gewackelt. Unterbrochen von hysterischen Lachanfällen von …

RUMS von der Alm

„Wenn Sie einem Bären begegnen, sprechen Sie ruhig mit ihm und geben Sie sich als Mensch zu erkennen. Imitieren Sie keine Bärenlaute. Die meisten Bären werden Sie nicht als Nahrung ansehen. Sollte der Bär Sie dennoch attackieren, sieht er Sie eventuell doch als Nahrung an… Sollten Sie tatsächlich einen Bären in den kärntner Bergen treffen genieße Sie das einzigartige Naturerlebnis.“ Wir haben ihn nicht getroffen, den Meister Petz. Dafür haben wir Adler gesehen, Wildhasen, jede Menge Kühe und Eierschwammerl. Letztere gehören zwar keiner Tiergattung an, waren aber definitiv in der Mehrzahl und gar nicht scheu. Sie sind uns quasi in den Mund hineingewachsen diese aufdringlichen Pilze. Wir haben uns gerne ergeben. Ach Leute, das Almleben ist so wunderwunderschön. Ab vom Schuss in Alleinlage auf 1800m mit 200 Grad Bergpanorama, teils mitten in den Wolken und nachts mit einem unfassbaren Blick auf die Milchstrasse. Ich habe mich tatsächlich ein wenig wie Heidi gefühlt. Frei, entspannt, absolut zur Ruhe gekommen.  Im Sommerkleidchen über die Almwiese streifen, barfuß übers Moos und mit dem Kleinkrawallo von Stein zu Stein. …

Make LOVE – Not WAR

The sun is a daily reminder,  that we too can rise again from the darkness,  that we too can shine our own light <s.anja> Die Augen und Ohren zuhalten, möchte ich mir. Keine Zeitungen lesen, keine Nachrichten sehen. Nicht mitbekommen, was sich momentan rund um uns Erschütterndes auftut. Wie selbstverständlich war es doch für uns – das ruhige, angstfreie Leben in unserer Blase der „ersten Welt“. Und auch trotz der dramatischen Attentate, die uns immer näher rücken, sind wir noch so unglaublich frei und privilegiert im Vergleich zum Großteil der Menschheit. In den letzten Jahren habe ich neue Gefühle kennengelernt. Gefühle, die sich einschleichen, bei mir oder anderen. Die man ernst nehmen muss und reflektieren, woher sie kommen. Von denen man sich aber nicht leiten lassen sollte. „Make Love – Not War“ … der Hippieleitspruch passt zu meinem neuen Outfit, dem zweiten Spätsommer Maxikleid von der wilden Matrossel aber auch zu dem großen Wunsch, der zur Zeit in meinem Herzen nach dem Ende dieser menschenfeinlichen und sinnlosen Dogmenkämpfe schreit. Schon HIER habe ich euch Anjas …

Revolution

Ich betrachte mich im Spiegel. Ja, gefällt mir. Aber…  Wie oft endet meine letzte Klamottenentscheidung dann doch bei den Jeans. Jahrelang habe ich Kleider nur im privaten Rahmen getragen. Zuhause als luftige Freiheitsklamotte oder im Sommer beim Segeln und für den gemütlichen Bummel durch die sengende Hitze. Aber hier in Graz mit Kleid in die Arbeit oder in die Stadt? Selten. Kaum. Nie! Warum eigentlich? Zu blad, zu overdressed, zu verspielt, zu einladend, zu dicke Haxn – viele viele Gründe doch die unscheinbare Hosenvariante zu wählen. Wie immer sind oder waren es wohl die persönlichen Ansprüche an mich selbst, die verhindert haben mich mal ein wenig mehr in Schale zu werfen. „Die Hosen anhaben“ gilt als Metapher für Selbstbewusstsein und Willensstärke und ich hatte wohl ab und an das Gefühl, dieses Statement mit einem Kleid in der Außenwahrnehmung von anderen zu verlieren. Doof eigentlich, aber es gab Momente in denen es mir auch tatsächlich so vorkam als würde man im Kleid andere Reaktionen hervorrufen als in der schlichten Hose. Die letzten Jahre nach der Geburt …