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Segeln mit Kind – Tipps für eine entspannte Zeit am Meer

„Welchen Tag haben wir?“ fragte Pooh.

„Es ist heute.“ quiekte Ferkel.
“ Mein Lieblingstag!“ sagte Pooh.
Segeln mit Kind bedeutet Muschelschätze sammeln, Delfine bejubeln, Fische füttern, Schwimmen und Tauchen tagein tagaus. Segeln mit Kind bedeutet Sternenhimmel beobachten und direkt einschlafen, bedeutet Schatzsuche und im Kreis paddeln. Aber es bedeutet auch ein hohes Maß an Verantwortung.
Gerade mit einem kleinen Kind gibt es viele Dinge und Gefahren, die man am Boot bedenken und die man im Auge behalten sollte, damit der Urlaub entspannt und in höchstem Maße sicher stattfinden kann.
Ein paar Tipps möchte ich hier für euch sammeln. Als Erfahrungswerte für Familien, die mit dem Gedanken spielen in See zu stechen. Oder aber auch als Zusatztipps für den Familienurlaub anderswo in der Natur.

SICHERHEIT

Eine der größten Gefahren an Bord – gerade bei Kindern die noch nicht Schwimmen können – ist das Über-Bord-Fallen. Diese Situation darf nie passieren!
Hier kann man mehrere Dinge anpassen, um die Chancen des Reinfallens auf nahezu Null zu reduzieren.
So ist es empfehlenswert, das Schiff mit einem Relingsnetz auszustatten. Auch Hundebesitzer unter den Seglern rüsten sich oft mit diesem zusätzlichen Rausfallschutz aus.

Der Kleinkrawallo trägt, als Nichtschwimmer, an Bord bis auf Ausnahmesituationen eine Rettungsweste. Während der Fahrt, bei der wir als Eltern auch mit Segeltrimm, Steuern und Navigation beschäftigt sind, wird der kleine Kerlo zusätzlich mittels Lifesling in der Plicht „angeleint“. Er kann sich also schon im Cockpit bewegen, allerdings mit reduzierter Freiheit.
Das akzeptiert er ohne Probleme und bekommt derart gut gesichert auch die Möglichkeit selbst ab und an seine Steuermann-Skills zu trainieren.


Ausnahmen sind beispielsweise die Schwojenzeiten in den Buchten vor Anker oder an der Boje.
 Gerade im Sommer ist es oft sehr heiß und ehrlicherweise würden auch wir nicht permanent eine dicke Plastikweste am Körper tragen wollen. So gilt in den Buchten die Schwimmhilfenregel. Der Kleinkrawallo darf, immer von mindestens einem Elternteil beobachtet, sich mit Schwimmflügeln oder Schwimmlernweste ausgestattet an Bord frei bewegen.

Unter Deck in der Koje und wenn er nur im Beisein von uns in der Plicht bleibt kann er diese auch gerne ablegen.

Bevor wir uns mit dem kleinen Kerl aufs Wasser trauten hatten wir bei diesem Thema echt Kopfweh und jede Menge Albträume. In der Realität, lässt sich die Gefahr gut bewusst klein halten.

 HITZE, KÄLTE, WIND

Eine weit mehr unterschätzte Gefahr ist die Hitze im Sommer.
Auf unserer Sommerreise habe ich selbst am eigenen Körper erfahren, wie sichs anfühlt, wenn der Körper wegen der Hitze streikt. Hier gilts tatsächlich immer für ausreichend Nachschub an Getränken zu sorgen. Sonnencremes und Beschattung gehören auch zu diesem Thema. Kopfbedeckung ist an Bord während die Sonne runterbruzzelt ein MUSS.

Genau so wies an Bord heiß werden kann, kanns aber auch absolut windig, kühl und nass werden. Hierfür besitzen wir Erwachsene ein gutes Offshore-Zeug. Für den Kleinkrawallo hatte ich schon lange die Funktionskleidung von Finkid im Auge. Als meine Lieblingsmira in ihrem Laden Finkid wieder ins Sortiment aufnahm, nutzte ich meine Chance diese ausführlich am kleinen Capitano zu testen.

Die Zip-in Jacke hat sich an Bord unglaublich bewährt. Gerade jetzt im Herbst ists ja bei Sonne noch warm, kaum ist die weg wird aber schon echt frisch. Zip on Zip off. Ein Segen!
In die Outdoorhose habe ich mich auch verliebt. Der kleine Seebär hat sie einer exzessiven Qualitätsprüfung unterzogen. Trotz ausgiebiger Testung sieht sie noch immer aus wie neu.

Die Innenjacke aus Fleece findet ihr HIER
Die schicken Mützen HIER und HIER

ENTERTAINMENT

Ein weiteres Teil darf mittlerweile auf keiner unserer Reisen fehlen.
Die Ankerbox.
Wie oft hat sie uns auf See schon wunderbare Dienste geleistet, ob als allgemeiner Außenlautsprecher an Bord oder aber als portable Hörspielbox für den kleinen Kerlo. Via Bluetooth lässt sich die Box mit jedem Handy verbinden und mittels Spotify-Bibliothek hat der Kleinkrawallo immer die Möglichkeit Geschichten zu hören, ob als Auszeit von der Sonne in der Vorschiffkabine oder aber als Zeitvertreiber bei langen Schlägen oder längerer Segeldauer, wenn wir mal gegenan kreuzen müssen.

Wenn man schon am Schiff ist, darf eines auf keinen Fall fehlen. Eine Schatzsuche. Welches Kind findet das nicht spannend?!
Gar nicht mal so einfach sich nicht dabei ertappen zu lassen, wenn man früh morgens den Schatz und die kleinen Hinweiszettelchen in der Ankerbucht ausbringt.

Auch das Über Bord Werfen einer Flaschenpost gehört zu den Highlights unserer Segelreisen.
Wir benutzen dafür kleine Glasflaschen (kein Plastik!!!) in die wir einen Brief an den Finder und auch noch zwei, drei aufmerksamkeitserregende Zuckerl ( die Goldenen *zwinker*) packen.
Damit es für den Finder der Flaschenpost leichter ist sich zurück zu melden, haben wir für den kleinen Kerlo eine eigene Treasure-Mailadresse eingerichtet und tatsächlich nach dem letzten Sommer auch ganz ganz liebe Rückmeldung 3er Finderinnen bekommen.

Es gibt übrigens keinen besseren Ort (außer vielleicht oben auf einer Alm) um den Sternenhimmel zu beobachten. Die Milchstrasse begeistert uns alle immer und immer wieder. Wir konnten sogar schon die Andromeda Galaxie mit dem Fernglas entdecken! Für Klein und Gross gibts mittels ISS-Detektor-App auch die Möglichkeit, die Internationale Raumstation mit freiem Auge zu verfolgen. Probiert das Mal aus, das macht großen Spaß!

Weitere ganz wichtige Dinge, die sich zur Unterhaltung an Bord bewährt haben:

  • Malutensilien
  • Sachbücher über Meerestiere, Schiffe, etc.
  • Reisespiele
  • Schwimmbrett
  • Taucherbrille, Schnorchel und Flossen 
  • Becherlupe
  • Vorlesebücher
  • Lieblingsstofftiere
  • Eigene Taschenlampe 
  • Kescher

Oft braucht es aber einfach nur die geballte Kreativität und Phantasie um neue, spannende Dinge aus Alltagsgegenständen zu basteln.

    Routenplanung

    Die richtige Törnplanung mit Kindern trägt einen riesen Teil zu einer entspannten Zeit am Boot bei. So versuche wir die Tagesschläge möglichst überschaubar zu halten, nehmen uns bei zu viel Wind oder Gewittergefahr lieber mal eine Pause in einer gut geschützten Bucht vor oder aber auch gut vertäut in einem Stadthafen.

    Lange Fahrten finden in der Nacht statt, denn gerade im Sommer steht der Badespaß für unseren kleinen Kerlo deutlich im Vordergrund.

    Wie immer machts eine ausgewogene Mischung aus ruhigen Plantschezeiten am Wasser, abenteuerlichen Landausflügen und dem Erobern neuer Ziele mithilfe des Windes.

    Noch ein Wunderteil und absoluter Glücksbringer, den wir mit uns führen: der Roller.
    Dieses flotte Teilchen hat uns schon den einen oder anderen längeren Spaziergang an Land gerettet. Zu Rollen macht dem Kerlo nämlich deutlich mehr Spass, als zu Fuß zu gehen.

    Medikamente 

    Kaum ein Tag vergeht im Sommer, an dem der kleine Krawallo nicht irgendwo eine große Schwellung rund um einen Mückenstich entwickelt. Er reagiert sehr stark auf die Bisse und Stiche der kleinen Quälgeister und sieht ab und an aus als hätten ihn feindliche Piraten überfallen. Mückenschutz ist also unumgänglich, genauso wie abschwellende, entzündungshemmende und juckreizstillende Cremes. Als erste Hilfe Massnahme haben wir, dank solarbetriebenem Kühlschrank, immer auch eine Packung Topfen als bewährtes Hausmittel mit dabei.

    Weitere Begleiter in unserer Bordapotheke:

    • Fiebersenker
    • Desinfektionsmittel
    • Verbandsmaterial
    • Elektrolyte
    • Zugsalbe
    • allgemeine Wundheilsalbe

    Würdet ihr das Segeln mit Kind also empfehlen?

    Ja, das können wir!
    Aus voller Überzeugung und tiefstem Abenteuerherzen.
    Die Zeit auf See mit Kind ist eine wunderbare Möglichkeit sich als Familie ganz nah zu sein, viel Zeit für Entdeckungen und gemeinsame Abenteuer zu haben und gemeinsam der Alltagshektik zu entkommen.
    Wir sind immer wieder erstaunt, wie angenehm sich das Segeln mit Kind darstellt, hätten wir es uns zuvor doch viel stressiger vorgestellt.

    Und wer bis jetzt noch nicht überzeugt ist, dem sei gesagt, dass selbst unser Schlechtschläferkind auf See, innerhalb von 5 Minuten ins Träumeland geschaukelt ist.
    Ein Killerargument, oder?! 

    Habts fein gemeinsam, ob am Wasser oder an Land!
    Viel Spaß bei euren eigenen Piratenabenteuern!
     Anna

    Anmerkung: Dies ist kein gesponserter Post. Die verlinkten Artikel sind Empfehlungen aus unserer Praxis auf See.

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