Alle Artikel mit dem Schlagwort: Familie

Don`t grow up – its a trap!

[Werbung] Da sitzt ihr. Im Hier und Jetzt. Seid voll im Moment. Ihr Kerle, ich beneide euch. Werdet nicht erwachsen! Es ist eine Falle! Genießt die Zeit, in der ihr fest daran glaubt alles, aber auch wirklich alles werden zu können. Lasst euch beflügeln von eurer Fantasie und malt es euch aus. In den buntesten Farben. Werdet nicht erwachsen! Es ist eine Falle! Nehmt euch Zeit zum Beobachten. Zeit um zu Spüren. Ganz intensiv. Stillt eure Neugierde, spielt bis das Spiel „ausgespielt“ ist. Lasst euch Zeit! Werdet nicht erwachsen! Es ist eine Falle! Ich sehe euch und meine Gedanken schweifen um eure Kindheit. „Werdet nicht erwachsen! Es ist eine Falle!“ – denke ich mir. Aber soll ich ehrlich sein?! Manchmal schäme ich mich. Bin ich nicht auch manchmal Teil dieser Falle? Nicht immer, aber immer wieder. Wenn ich euch dränge und meine Ungeduld dazu führt euch mitten aus eurem Moment zu reißen. Wenn mein Kopf zu voll ist um gut zuzuhören. Wenn ich voreilige Schlüsse ziehe. Wenn ich unwichtigen Kleinigkeiten zu viel Gewicht gebe. Manchmal …

Gewinnen und Verlieren – eine Zerreißprobe

Manchmal vermisse ich dich, obwohl du neben mir bist, mein Großer. Wir stehen uns gegenüber. Frustriert. Und können nicht aus unserer Haut. Wie gerne würden wir den gemeinsamen Moment genießen. Stattdessen keifen wir wie die alten Waschweiber. Wegen Nichtigkeiten. Aber was ist bloß passiert? Ist es die wackelnde Seele zu den wackelnden Zähnen? Oder ist es die neue Situation zu Viert? Die Müdigkeit und Erschöpfung, nach einer virenreichen Winterzeit? Wohl von allem etwas. Du wirst sehen, die Umstellung von einem auf zwei Kinder ist viel kleiner als die beim Ersten!, haben sie gesagt. Aber diese Weisheit trifft hier nur bedingt zu. Natürlich bringt das erste Kind einen ungeahnten , kompletten Lebenswandel mit sich. Keine Frage. Die Alltagsroutine mit Kind ist in vielen Belangen beim Zweiten bekannt. Dennoch gibt es für mich einen großen Unterschied, wenn auf einmal zwei da sind, die dich brauchen. Liebe kann man verdoppeln, wenn man sie teilt. Die kannst du auch verdrei- bzw. vervielfachen. Wenn es nur darum ginge, könnten wir noch 5 weitere Kinder bekommen. Doch Zeit und ungeteilte Aufmerksamkeit, …

Vom Tragen und Getragen sein

[Werbung] Kennt ihr die Geschichte vom kleinen Bär und kleinen Tiger auf Schatzsuche? Als sie müde sind und sich gegenseitig ein Stückl tragen? Oder werdet ihr vielleicht grundsätzlich von eurem Liebsten auf Händen getragen? Nein? Nicht immer?! Pffa, dabei müsste das doch international als Standard ausgerufen werden, oder?! Ich möchte jetzt nicht in die große Schubladenkerbe schlagen und „Tragen ist Liebe“ sagen. Ihr erinnert euch an den großen Bohei, der durch diesen Satz im Stillkontext losgetreten wurde? Aber hey! Es ist so. Zumindest für uns. Meine beiden Söhne sind sensible, feinfühlige Kerle, denen von Anfang an Körpernähe ganz viel Ruhe und Entspannung vermittelt hat. Geborgenheit. Das Tragen beschränkt sich in diesem Fall nicht auf den Transport und die Bequemlichkeit. Es ist viel mehr eine geballte Ladung Kontakt, Wärme und „geliebt sein“. Ein „ich bin für dich da“ und ein „ich bin dir ganz nah“. Genau aus diesen Gründen empfinde ich es als sehr wertvoll. Nicht nur für die Kleinen. Auch für mich. So verbringen wir die meisten Spaziergänge auf quasi „Augenhöhe“ und schauen uns die …

Mit Sieben…

Ich gebe zu, ich habe heimlich nochmal kurz nachgerechnet. Sieben? Wirklich? Ja, tatsächlich. Du bist schon so groß. Und ja, ich kann es auch sehen und spüren – dein Wachsen. Dein Aufstreben. Deine Entwicklung zu einer ganz besonderen, eigenständigen Persönlichkeit. In diesem Jahr bist du stark gewachsen. Körperlich – denn alle zwei Monate musste gefühlt der gesamte Kleiderschrank neu ausgestattet werden. Aber vorallem auch innerlich. Erst der Abschied vom Kindergarten. Den du dir zwar eigentlich schon deutlich ersehnt hast, der dir aber dennoch schwer fiel. Freunde zurücklassen. Sie nicht mehr täglich sehen zu können. Du warst sehr skeptisch, was danach kommen würde. Mit dem Wissen von heute wärest du wohl deutlich beruhigter gewesen. Im Sommer gabs viele erste Male und Abenteuer. Du hast Bäume gefällt, warst klettern und wandern, und bist kilometerweit getaucht und geschwommen. Und dann warst du plötzlich nicht mehr alleine. Warst plötzlich ein großer Bruder. Sehr stolz, sehr verliebt, aber auch verunsichert und teil überfordert mit der damit einher gehenden Umstellung. Auf einmal war da noch jemand, der speziell anfangs mit viel …

Upcycling Adventkalender – Bullit!

Jetzt läuft er wieder –  der Countdown bis Weihnachten. Und auch dieses Jahr habe ich für den Kleinkrawallo die übers Jahr gesammelten Klopapierrollen zu einem Adventkalender upgecycled. Ein paar Nächte und Kurzschlafpausen des kleinen Matrosen habe ich dafür genutzt. Mit kleinem Baby geht ja alles ein bissl langsamer voran. 96 Moosgummireifen im Retrostil, 24 Styroporkugel – Rallyehelme, etwas Silber- und Schwarzlackierung, eine Klammermaschine und Nummernetiketten waren dazu notwendig. Befestigt habe ich den Kalender auf einer Strasse aus Tonpapier an der Wand. Die Bulletcars erhalten ihre Bodenhaftung durch Klettklebepunkte. Eine lustige Bastelei, die auch ganz nett aussieht und meinem kleinen Kerlo hoffentlich ein strahlendes Blitzen in die Augen zaubern wird. Der kleine Matrose hingegen muss noch ein Jahr warten, bis er einen eigenen Adventkalender bekommt. Noch reichts ihm, wenn er das „Stillbusentürchen täglich mehrmals öffnen darf. Bastelt ihr euren Kindern die Adventkalender auch selbst? Oder kauft ihr sie lieber? Sind bei euch kleine Geschenke, Süßes oder Bilder hinter den „Türchen“ verborgen. Seit ein paar Jahren gibt es bei uns einen Mix aus kleinen geschenkten, gemeinsamen Aktivitäten, …

Das Wochenbett… keine Romanze, oder doch?!

Gleich vorweg. Jetzt wirds eventuell unromantisch. Ist aber auch nicht schlimm. Ich werde mich nicht lange dran erinnern. Vergesse ich doch momentan alles, was ein paar Stunden zurückliegt. Unlängst wusste ich nicht mal mehr ob ich morgens geduscht habe. Der Herr Krawallo ist da aber stillhirnsolidarisch und wusste es auch nicht. Vermutlich erwartet uns also bei der Warmwasserabrechnung für die Wochenbettzeit eine saftige Nachzahlung. *lach* „Das Wochenbett – eine himmlische Zeit“, so sagen sie.  Die zauberhafte Zeit des Ruhens und Genießens. In der man von Verwandten umsorgt im Bett liegt, das friedlich schlafende Baby anhimmelt und wechselweise kuschelt, wenn man nicht gerade an seinem Köpfchen schnuppert. Ja eh. Aber ich behaupte mal ganz subjektiv. Beim ersten Kind. Eventuell. Oder als SuperMom. From outta space. Oder aber, diese Aussagen sind dem Umstand des Vergessens geschuldet. Denn auch ich hatte schon so manches Deja Vu – Erlebnis und so Einiges aus der Anfangsbabyzeit  mit dem ersten Kerlo schlichtweg vergessen. Eine himmlische Zeit also. Es ist aber auch die Zeit, in der man schon beim kleinsten Gedanken an …

Vom Loslassen und Lenken oder Entscheidungen, die getroffen werden müssen

Da habe ich doch gefühlt gerade erst die ersten Eingewöhnungswochen in der Kindergartengarderobe überstanden und nun weht hier seit Wochen eine steife Brise Richtung Schule. Tobsuchtsanfälle, Essenssonderwünsche, Einschlafprobleme. Nichts von diesen Dingen bringt mich selbst so sehr ins Schwitzen wie die Entscheidungen, die gefühlt so stark in unseren gemeinsamen Alltag – unser Leben – eingreifen wie das Thema der „Fremdbetreuung oder Fremdbegleitung“. Mein kleiner, großer Kerlo! Unser Magegrubenthema – zum Start ins Jahr 2018. Schule. Das bedeutet für mich auch die Entscheidung für eine Institution, die nicht nur massgeblich deinen Blick auf das Lernen prägen, sondern auch unserem gemeinsamen Leben noch stärker einen Rhythmus aufzwängen wird. Sie wird einen großen Einfluss auf die Lust oder Unlust haben neugierig zu sein, deinem Forscherdrang nachzugehen und eine neue Welt zu entdecken. Sie kann dein Selbstwertgefühl fördern, dich wachsen lassen, aber schlimmstenfalls große Selbstzweifel und Frust auslösen. Was für eine riesen Verantwortung! Schon im Herbst haben wir uns einige Schulen angesehen und ich war sehr erstaunt wie groß doch tatsächlich die Unterschiede waren. Nie hätte ich gedacht, dass …

Segeln mit Kind – Tipps für eine entspannte Zeit am Meer

„Welchen Tag haben wir?“ fragte Pooh. „Es ist heute.“ quiekte Ferkel. “ Mein Lieblingstag!“ sagte Pooh. Segeln mit Kind bedeutet Muschelschätze sammeln, Delfine bejubeln, Fische füttern, Schwimmen und Tauchen tagein tagaus. Segeln mit Kind bedeutet Sternenhimmel beobachten und direkt einschlafen, bedeutet Schatzsuche und im Kreis paddeln. Aber es bedeutet auch ein hohes Maß an Verantwortung. Gerade mit einem kleinen Kind gibt es viele Dinge und Gefahren, die man am Boot bedenken und die man im Auge behalten sollte, damit der Urlaub entspannt und in höchstem Maße sicher stattfinden kann. Ein paar Tipps möchte ich hier für euch sammeln. Als Erfahrungswerte für Familien, die mit dem Gedanken spielen in See zu stechen. Oder aber auch als Zusatztipps für den Familienurlaub anderswo in der Natur. SICHERHEIT Eine der größten Gefahren an Bord – gerade bei Kindern die noch nicht Schwimmen können – ist das Über-Bord-Fallen. Diese Situation darf nie passieren! Hier kann man mehrere Dinge anpassen, um die Chancen des Reinfallens auf nahezu Null zu reduzieren. So ist es empfehlenswert, das Schiff mit einem Relingsnetz auszustatten. Auch …

vom Schmerz

Grief is like the ocean, it comes in waves, ebbing and flowing. Sometimes the water is calm,  and sometimes it is overwhelming. All we can do is learn to swim. Vicky Harrison Warnung! Dieser Text enthält Zeilen, die sich um Verlust und Trauer drehen und eventuell schlechte Erinnerungen und Gefühle triggern könnten.  Ich habe diesen Text schon seit fast 2 Jahren hier auf meinem Desktop. Die Geschichte ist also nicht mehr taufrisch, aber dennoch genauso nah und emotional wie zu dem Zeitpunkt als Teile davon geschrieben wurden.  „Sei froh, es wäre sicher ein behindertes Kind geworden. Gut, dass es so früh passiert ist.“ sagen sie zu mir und meinen es gut. Und ich stehe vor ihnen, mit einem toten Kind im Bauch, wie ein lebender Sarg und nicke, während es in meinem Kopf einfach nur rauscht. Ich schlucke die Tränen runter und bleibe tapfer. Warum eigentlich? Es ist, als ob jedes Wort, das darüber gesprochen wird neue Wunden aufreißt. Jedes Mal stürzen mit meinen Erinnerungen die innerlichen Schutzmauern ein und ich spüre wieder mein gebrochenes …

Alles hat seine Zeit

Alles hat seine Zeit.  Sagt man oft. Und dieser Ausdruck geht mir in letzter Zeit immer wieder durch den Kopf. Letztes Kindergartenjahr, erste Gedanken an den Schulbeginn im nächsten Herbst. In manchen Phasen hatte ich das Gefühl die Zeit steht. Das waren oft harte, zähe Phasen, in denen man sich etwas Bewegung und Fortschritt ersehnte. Und dann gibt es Zeiten wie jetzt, an denen ich plötzlich aufschrecke und mir bewusst werde, wie groß du schon bist. Dann freue ich mich dich zu beobachten, in deiner wachsenden Selbständigkeit und gleichzeitig möchte ich den Zeitlupenknopf drücken, um die unbeschwerte Kinderzeit zu verlängern. Alles hat seine Zeit. Und diese Zeit mit dir, mein Herz, ist – schon wieder – eine so großartige! Ich werde es dir nicht zeigen, aber ich habe Bammel vor nächstem Herbst. Wenn die Schule in dein Leben treten und dich in ihre Abläufe und ihre Pflichten hineinziehen wird. Ich habe Angst, dass sie deine unbeschwerte Phantasie erdrücken könnte, dass der Leistungsdruck deinen lebendigen Geist beschweren und Überforderung deine Neugier dämpfen könnte. Wir werden einen …