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Vom Loslassen und Lenken oder Entscheidungen, die getroffen werden müssen

Da habe ich doch gefühlt gerade erst die ersten Eingewöhnungswochen in der Kindergartengarderobe überstanden und nun weht hier seit Wochen eine steife Brise Richtung Schule.

Tobsuchtsanfälle, Essenssonderwünsche, Einschlafprobleme. Nichts von diesen Dingen bringt mich selbst so sehr ins Schwitzen wie die Entscheidungen, die gefühlt so stark in unseren gemeinsamen Alltag – unser Leben – eingreifen wie das Thema der „Fremdbetreuung oder Fremdbegleitung“.

Mein kleiner, großer Kerlo!
Unser Magegrubenthema – zum Start ins Jahr 2018. Schule. Das bedeutet für mich auch die Entscheidung für eine Institution, die nicht nur massgeblich deinen Blick auf das Lernen prägen, sondern auch unserem gemeinsamen Leben noch stärker einen Rhythmus aufzwängen wird. Sie wird einen großen Einfluss auf die Lust oder Unlust haben neugierig zu sein, deinem Forscherdrang nachzugehen und eine neue Welt zu entdecken. Sie kann dein Selbstwertgefühl fördern, dich wachsen lassen, aber schlimmstenfalls große Selbstzweifel und Frust auslösen. Was für eine riesen Verantwortung!

Schon im Herbst haben wir uns einige Schulen angesehen und ich war sehr erstaunt wie groß doch tatsächlich die Unterschiede waren. Nie hätte ich gedacht, dass heutzutage noch so konservative Syteme existieren und diese auch von einer Gruppe von Eltern gewünscht werden. Und andererseits habe ich mich auch sehr gefreut zu sehen, dass es viele Schulen gibt, die sich Gedanken über eine neue Art der Wissensvermittlung machen. Auf ganz unterschiedliche Art und Weise. 

So einfach die Entscheidung wohl fällt, wenn man zu einem gewissen „Extrem“ – wie hier beispielsweise mega alternativ oder streng konservativ – tendiert, so schwierig ist es wenn man den guten Mittelweg sucht.

So waren wir also auf der Suche nach einer reformpädagogischen Herangehensweise an das Thema Lernen, einem wertschätzenden Umfeld, in dem eine ausgewogene Mischung aus Eigenverantwortung und Geführtsein herrscht. Einer Lernumgebung, in der es auch um das Gemeinsam sein geht, ohne aber ins Dogmatische und Sektenhafte abzurutschen. Ein Ort, an dem die Theorie mit der Praxis verknüpft wird und in der sich die Lehrer auch Gedanken darüber machen welche Grundvoraussetzungen erfüllt sein müssen um überhaupt, rein neurophysiologich, Lernen zu können. An dem Menschen Lust haben Begeisterung für Themen zu vermitteln.

Gar nicht mal so einfach. Schlussendlich blieben zwei Schulen in der engeren Auswahl. Und in einer gabs kaum Hoffnung, reinzukommen. Hatten wir dich doch erst mit 2 Jahren (!) angemeldet und nicht schon ab der Geburt. Ja, so läuft das hier.

Die zweite Schule, Plan B, in der wir nun also gemeinsam zur Schuleinschreibung gingen, machte ebenso einen guten Eindruck. Sie hatte sich ebenfalls reformpädagogische Ideen auf die Fahne geheftet, erschien uns modern, offen und sehr freundlich, aber eindeutig weniger frei in der Unterrichtsgestaltung. Herkömmlicher. Ohne abwertend sein zu wollen. Und mit deutlich weniger Zeit am Tag, in die der Schulstoff gepresst werden kann. Nach Weihnachten kam der Brief ins Haus geflattert. Fixplatz. Die Entscheidung schien getroffen. 

Und dann kam dein Geburtstag und mit diesem auch die Nachricht, dass du durch viel Glück einen unglaublichen Sprung auf der Warteliste der anderen Schule nach vorne gemacht hattest. Fixplatz. Nummer 2. Bingo.

So groß die Freude, so schwierig die Situation. Denn wir mussten uns entscheiden. Und du hattest dich doch innerlich jetzt schon auf die Plan B Schule eingestellt.
Als Mutter wünsche ich mir nur eines. Dir nichts aufzuzwingen, was du nicht bist. Gemeinsam zu entscheiden. Denn ich bin stark davon überzeugt, dass Kinder ein gutes Gespür besitzen und ihre Meinung bei Entscheidungen, die sie selbst betreffen, ebenfalls sehr viel Gewicht haben. Außer bei Süßigkeiten.

Wir Eltern hatten eine klare Präferenz. Und ja, wir haben dich versucht zu überzeugen. Man könnte fast sagen wir haben dir die Entscheidung abgenommen. Dich in eine Richtung geschubst. Und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Obwohl ich wusste, dass dich auch diese Schule schon begeistert hatte. Aber ich fühlte mich schlecht dabei, bei diesem Hin und Her. Wo ich doch weiß, dass du kein Typ der ultraspontanen Änderungen bist. Da wollte ich dich mehr Loslassen, deiner Entscheidung folgen, und doch habe ich ins Lenkrad gegriffen und die Richtung korrigiert.

Zwei Tage später, bin ich überzeugt, es war richtig. Hast du nun schon einen Freund gefunden, der vielleicht sogar in die gleiche Klasse kommt. Und auch die Aktivitäten der Schule haben dein Interesse und deine Begeisterung geweckt. In einem Jahr werden wir es besser wissen. Ob das Lenken unsererseits gut war. Und ich hoffe es sehr!
Ich freue mich darauf, dich beim Reinwachsen in die Schule zu begeiten. In eine Schule, in der die Eltern einen Teil der Schule durch ihr Engagement mittragen und bereichern. Und in der die gemeinsame Kommunikation aus Prinzip gelebt wird.
Und ich habe großes Vertrauen in unsere gute Beziehung zueinander. Wir werden an deiner Seite sein. Dich stützen und wahrscheinlich wieder staunend zusehen, wie du immer größer und selbständiger wirst.

Stoffe: von Swafing/Design by Lila Lotta – gibts beispielsweise HIER
Schnitt: Collegejacke aus dem Klimperklein Buch.
Verlinkt mir dem Creadienstag

Der Kerlo hat sich eine Collegejacke mit seinem Anfangsbuchstaben gewünscht. Der lässige Skater Stuff Sweat aus der SKATE & GLAM-Serie von Lila Lotta bei Swafing kam da gerade recht. Der senf-braune Ringelkombistoff als Shirt darunter war das Tüpfelchen auf das Outfit für coole Kerle.
Die Stoffe findet ihr demnächst bei eurem Liebingsstoffhändler des Vertrauens.

Wie ging oder geht es euch denn mit den großen Entscheidungen, die ihr für eure Kinder trefft, oder treffen müsst? Vetraut ihr in diesem Fall voll und ganz auf euer Bauchgefühl, oder entscheidet ihr nach Vernunft? Wenn ihr mögt schreibt mir doch hier unter den Post eure Tipps, Tricks und Erfahrungen zu diesem vernatwortungsvollen Thema. Ich würde mich freuen!


Habts fein ihr Herzen,
Anna

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