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Von Projekten und Blasen… oder ein Plädoyer für mehr Wir


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Weihnachten rückt näher und die Vorweihnachtszeit treibt die meisten von uns gestresst durch den Dezember. Gilt es doch noch so viel zu erledigen, bis zum Christkind und den Ferien. 
Auch wir Krawallos freuen uns schon auf ein paar Tage Auszeit vom Alltag, jetzt, wo wir uns in unserem neuen Leben zu viert recht gut eingespielt haben. Schon lange brennt mir ein Thema unter den Nägeln und welche Zeit wäre besser geeignet für einen Gedankenpost als die „besinnlichste“ Zeit des Jahres?!

Ein bekannter Baumarkt beschäftigt sich in seinem Werbeslogan mit dem Schlagwort „Projekt“
Ihr kennt die kurzen Spots eventuell. Und an genau diese muss ich momentan des Öfteren denken. 
Nicht aber, aufgrund des Bedarfs an Heimwerkermaterial, sondern, weil mir insgesamt die letzte Zeit als große Ära der Projekte entgegenschwappt. Und mir damit auch zu Denken gibt.


Dank großartiger VorkämpferInnen in vergangenen Jahrzehnten, und auch dank dem Umstand, dass wir im europäischen Reichtum und Überfluss geboren sind, können wir uns einen ausgeprägten Individualismus leisten. Was gut ist! Und mit Sicherheit jedem Menschen mehr Freiheit und inneren Frieden ermöglicht. Ein Privileg, das viele Menschen auf dieser Erde schmerzlich vermissen. 
Doch manchmal erweckt es bei mir den Eindruck, als wäre so mancher Individualismus in fanatisches Projektmanagement übergegangen. Befeuert durch den Blasen-Input aus den sozialen Medien und Community-Bubbles entstehen ganz seltsame hochkonzentrierte Scheuklappenprojekte. Sei es das Projekt „Ernährung“, „Spiritualität“, das Projekt „Kind“ oder aber auch das weit verbreitete „Ich“-Projekt. 
Versteht mich bitte nicht falsch. Ich bin die Erste, die dafür ist seine Bedürfnisse für sich selbst klar zu definieren, seine Wünsche und Vorstellungen zu leben, ohne wie ein Schaf den Erwartungen anderer bedingungslos zu folgen. Aber zunehmend fehlt mir das „WIR“ zwischen all diesen abgekapselten Projekten. 

Was nützt uns eine aufwendig durchgestylte Egoblase, wenn wir dadurch völlig auf die Offenheit für Unbekanntes und die Geselligkeit, das Miteinander vergessen? 

Am meisten fällt mir das auf, wenn wir uns spontan mit anderen verabreden, ohne zuvor alle Parameter durchdiskutieren zu müssen. Kein: „Aber ihr wisst eh, X isst nur grüne Lebensmittel“ und „Das passt mir … nicht ins Konzept“ . Und auch kein: „Wir gehen lediglich unter gelb bemantelte, politisch korrekte Leute und auch nur wenn Mars im siebten Haus steht.“ 
Nun gut, Letzteres kam in dieser geballten Form bisher noch nicht vor. Ist eventuell auch ein wenig überzogen dargestellt. Aber vielleicht wisst ihr, auf welche Situationen ich anspiele? Habt sie auch schon erlebt und eventuell sogar auch als mühsam empfunden?
Umso mehr Erstaunen meinerseits bemerke ich, wenn all dieses komplizierte Rahmengeschwurbel einfach ausbleibt. Weil sich jeder ein wenig zurück nimmt. Weil jeder seine Individualbedürfnisse ein wenig zurückschraubt, um einem gemeinsamen Vorhaben grössere Chancen und mehr Entspanntheit einzuräumen. 

„Lei lafen lossn“ wie die Kärntner sagen. Oder einfach nach dem familieninternen Lieblingsmotto: „Schau ma mal, dann sehen wir schon.“

Wie oft wurde diese ungezwungene Herangehensweise schon belohnt mit seelenfüllenden, spontanen Abenteuern und Begegnungen, die genau wegen der damit verbundenen Entspanntheit als ganz besonders feine Erinnerungen geblieben sind.
Was bringt das große „Egoprojekt“, wenn kein Platz und keine Muße für ein WIR bleibt und man einsam in seiner Blase bleibt um sich selbst zu beweihräuchern?
Merkt ihr, wie ich subtil weihnachtliche Textdeko in diesen Post streue? Ha!

Was nützt das große „Ich“-Projekt, wenn man damit sein Gegenüber mit dem Bulldozer überfährt, anstatt die anderen durch feine, zurückgelehnte Authentizität von „seinem Projekt“ zu überzeugen?
Ich wünsche uns allen großartige WIR – Momente, die sich vielleicht sogar in ein „Wir“ -Projekt verwandeln. Wie auch „Weihnachten mit Nähconnection“.
Als Annika mich gefragt hat ob ich bei ihrer Weihnachts-Blogtour dabei sein möchte, habe ich mich sehr darüber gefreut. Wollte ich doch schon ewig ein Tea House Dress nähen. 

*der Schnitt wurde mir kostenlos von Nähconnection zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!


Das Nähen ging schnell und easy. Das Fotografieren des Teils hatte jedoch so seine Tücken. Denn der Stoff, den ich mir dafür ausgesucht habe – ein wunderschöner Stoff übrigens! – war am Kleiderbügel noch ganz zahm, entwickelte an meinem After-Baby- Body dann aber einiges an Knitter- und Faltenpotential. Der Saum war gebügelt und sauber genäht vor der Anprobe. Ohne Worte. Ihr könnt euch meine Gedanken beim Betrachten der Bilder sicher vorstellen. Dem Tea House Dress tut glaube ich ein etwas schwererer Stoff gut. Ich habe mir da schon einen Tencel Twill Heavy ausgeguckt für das nächste Mal. 
Wenn ihr auch Lust habt, euch ein Tea House Dress oder ein anderes der wunderbaren Nähconnection-Schnittmuster aus dem Shop zu nähen, nutzt unbedingt bis zum 16.12. eure Chance. Mit dem Code: weihnachtenmitnähconnection bekommt ihr 20 % Rabatt
Die Anleitungen sind sehr ausführlich und wunderbar übersetzt. Sogar ein bebildeter Legeplan für den Zuschnitt aller Varianten ist in der Anleitung enthalten. Größentechnisch könnt ihr meiner Einschätzung nach nach eurer Kaufgröße gehen. Stillbusen- und hüftspecktechnisch hatte ich mich für eine Nummer grösser entschieden. Das hätte es gar nicht gebraucht.
Den Shop von Annika findet ihr HIER
Einen Blogpost zur Weihnachtsblogtour findet ihr HIER
Den Stoff fürs Tea House Dress habe ich aus diesem wunderbaren Laden HIER
Eine Stoffempfehlung von mir wäre diese HIER
Also ihr Herzen!
Lasst uns das WIR und das Miteinander wieder nach Vorne bringen
Und nebenbei uns und unsere Bedürfnisse dennoch nicht vergessen.
Die goldene Nuss hat mein Kleinkrawallo gebastelt und musste unbedingt als leuchtender Schlusspunkt in diesen Text.
Habt eine wunderschöne Vorweihnachtszeit,
Anna

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