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Nearly Cowboy…

… oder die Geschichte von der kürzesten Horsemankarriere der Welt

In meinem dritten Lebensjahr hat es mich erwischt. Von jetzt auf gleich und für immer.

Das Pferdefieber. 
Seit gefühlten 100 Jahren also habe ich unzählige Trilliarden Stunden mit diesen tollen Tieren verbracht und so viel von ihnen und durch sie gelernt.

Als Kind hatte ich das große Glück ein wunderbares Pferd als Nachbarn zu haben. Eins mit dem ich jeden Tag tun konnte was ich wollte. So verbrachte ich dreiviertel meiner Kindheit nach der Schule bei meinem geliebten Fery, einem dicklichen und nicht minder dickschädligen Haflingermix. Es war echte Liebe. Er kam auf meinen Pfiff, lief beim spazieren durch den Ort und die Wälder ohne Strick an meiner Seite. Beim klassischen Indianerspielen im Wald war er ebenso dabei wie bei unseren täglichen Touren rund um meinen Heimatort. Ein Kindheitstraum.

Schon als Kind hatte ich, wie alle Pferdemädchen, den Traum irgendwann mal mit meinem Traummann in den Sonnenuntergang zu reiten. Verdammter Wendykitsch, Teeniekram.

Viele, viele Jahre später trat ein wunderschöner Spanier in mein Leben. Wallemähne, elegante Beine, wunderschöne Kurven, Augen so tief und sanft wie ein wunderschöner Gebirgssee. Viel Energie und Sanftmut zugleich.

Nein, ich spreche nicht vom Herrn Krawallo. Wenngleich auch hier zumindest ein paar Parallelen zu finden wären *lach*.

Dieser wundervolle Iberer war das erste und einzige eigene Pferd meines Lebens. Mi Corazon, Belami.

Der Herr Krawallo war zu diesem Zeitpunkt schon an meiner Seite. Nun galt es also die beiden Träumchen miteinander zu verbinden.
Wollte ich doch endlich DIESEN EINEN händchengehaltenen Sonnenuntergang.

Es hat Jahre gedauert den Herrn Krawallo davon zu überzeugen sich auf den Pferderücken zu schwingen. An einem wunderschönen Sonnentag wollte er es also endlich versuchen. Große Freude. Alle Mühen hatten sich ausgezahlt. Pferd geputzt, gesattelt. Mann behelmt und rauf aufs Pferd.

Wow. Da saß er nun. Und ich war mir sicher. Er würde sich ebenso in das Gefühl verlieben – hoch zu Ross die Natur zu erleben. Mein Weißer war eine Lebensversicherung auf 4 Beinen. Da konnte nichts passieren. Oder?

„Lass die Beine einfach locker hängen – ganz entspannt“… dann gings los… ganze zwei Meter. Der Herr Krawallo bekam Rücklage wie in der heißeste Phase eines Limbotanzes.

Was war los?!

Die Beine waren entspannt, bloß hatten wir beide den Ast übersehen, der nun unbarmherzig der kurzen Cowboykarriere ein jähes Ende setzte.

Ein dumpfer Plumps, spritzendes Blut aus klaffender Wunde, ein erstaunter Blick vom Pferd. Und schon saßen wir bei Sonnenuntergang in der Ambulanz der Unfallchirurgie. Schulterzerrung, diverse Prellungen. Nicht das romantischste Setting.

Beim letzten Spaziergang gabs dann das erste Mal seit Ende meines Pferdelebens wieder eine zaghafte Annäherung des Herrn Krawallo an eine wunderbare Fellnase. Noch verrate ichs ihm nicht, aber mir schlummert da so ein weiterer Gedanke im Hinterstübchen. Ein Traum vom wilden Ritt durch den mongolische Altai… räusper. Ein Anfang ist gemacht. Drückt mir mal die Daumen.

Den ersten Wooldlöper des Herrn Krawallo konntet ihr ja HIER schon kennenlernen. Diese braune Version der Outdoorweste von Rabaukowitsch war die Vorgängervariante aus Walk und Strick. Im grossartigen Ebook von Inga hat sich danach nicht mehr allzuviel verändert. Lediglich die Schultern wurden verbreitert und die Kapuze eine Spur verkleinert.

Das Ebook findet ihr HIER und HIER (international)
Stoffe von HIER und HIER
Snap Pap von HIER

Wer weiß, vielleicht nähe ich ihm tatsächlich eine expeditionstaugliche Waldläuferversion, ein Survival Wooldlöper fürs Hochgebirge. Kommt Zeit, kommt Abenteuer.

Habts fein ihr Herzen,
Anna

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