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Luftschnappen

Wär da nicht die Sache mit dem Geld, das man nun doch verdienen muss – wir wären dort geblieben. Einfach sitzen bleiben. Krawallos, die aufs Meer starren. Nach fast 12 Wochen Durchleben verschiedenster Virenstadien hats einfach gereicht! Es war Zeit für eine Extraportion Sonne, Horizont und Luft! Wo findet man all diese Dinge zuhauf? Na klar, im Süden! So haben wir das Wochenende mit Möwen, Bora und Schiffsleichen verbracht.Von 26 Grad Sommerfeeling bis eiskaltem Nordwestwind war alles dabei. Wir haben Muscheln gesucht, Schiffswerften durchforstet, Eis gegessen, Schafe gestreichelt und Skurrilitäten gefunden. Kurzärmlig im März – Sensation!Der kleine Krawallo hat da sofort sein neues Fischerhemd ausprobiert… ganz klassisch mit feinen Streifen und aus einem ganz leichten Baumwoll-Seersucker aus dem Onlineshop von der lieben Mira. Ich mag das Spiel mit dem Streifenverlauf, gerade bei so klassischen Hemden. Und der Stoff hat einen ganz besonderen Griff. Ein Traum! Ein Tipp nebenbei: der Roller hat sich bei uns als Wunderwaffe gegen ab und an auftretende Gehfaulheit herausgestellt. Bis auf einen Sturz über einen Eiswürfel (Tatsache!) das reinste Vergnügen für …

Bonnie & Kleid

This is my Plan, there`s no Plan B. And this world will remember me. -Bonnie and Clyde – Eigentlich bin ich ja der Oberschisser. Als Jugendliche wars ein Kraftakt selbständig Pizza zu ordern. Schweissgebadet habe ich mich mords zusammengerissen um meine Bestellung durchzugeben.  Manchmal hab ichs einfach gar nicht getan. Anrufen beim Schwarm aus der höheren Klasse – damals noch mit Münze aus der Telefonzelle (!) – wurde minutenlang vorbereitet. Zig Räusperer während des Wählens, Schockstarre als dessen Vater das Telefon abgehoben hat. Man kann sichs auch selbst schwer machen *lach*. Bei all der Vorsicht und dem Bammel vor unterschiedlichsten Situationen habe ich aber in den letzten Jahren eines gelernt. Nämlich, dass es auch mal sehr, sehr gut sein kann nur einen Plan A zu haben.  Kein Plan B!  Kein Netz und doppelter Boden.  Eventuell ein kleines Hintertürdl für den Notfall, okay. Bin ja kein Basejumper ohne Fallschirm. Aber so eine Arschbombe ins Ungewisse – einer Leidenschaft folgend – führt zu den schönsten Dingen. Oder Lebenserfahrung. Das Tolle an diesem single Plan A – Ding …

Pakke Pakke Rucksack

Es gibt Nähprojekte, die kreisen hier in der Dauerschleife und warten auf ihre Umsetzung. Wochen,  Monate, manche sogar Jahre. Ewig zögere ich sie hinaus… und plötzlich hats mich und das Projekt wird zum absoluten Spaß. Seit Monaten hat sich der Kleinkrawallo von mir einen Rucksack gewünscht. „Einen wie deinen“ – also ein Pakke wie dieser hier sollte es werden. Und ich hab ihn warten lassen. Ewig. Wenn ich schon an Aufbügeln von Vlies denke, brrr,  dann erscheint mir das Projekt als Geduldsprobe – ich bin war bis jetzt die Antibüglerin. Gut aufgehängt ist halb gebügelt. So in etwa. Jetzt vor dem Sommer wollte ich dann aber ran an das Ding mit dem Rucksack. So habe ich das Schnittmuster meines „erwachsenen“ Pakke mit 75% ausgedruckt. Das passt größentechnisch ganz gut, hätte für meinen 5-jährigen Kerlo aber sicher auch schon mit 80% gepasst. Der wunderschöne Walstoff aus dem Shop von der lieben Mira brauchte aber dringend Verstärkung und ich muss zugeben, ich hab mich fast ein bissl vor mir selbst geschämt, als mit 3 mal Drüberwischen alle …

Basics

„Ach, nur so ein Basicteil.“ Kennt ihr solche Aussagen von euch selbst? Warum wertet man eigentlich immer die schlichten und einfachen Basisteile ein wenig ab? Klar ist es toll echte Hingucker zu fertigen. Teile, die in den Augen Entdeckerlust hervorrufen. Aber auch Basics haben es verdient geliebt zu werden! Denn auch schlicht kann manchmal nicht schlecht sein. Dieses graue Basicshirt aus Modal von Lillestoff nach dem neuen Schnitt von Lumali hat mich heute zum Nachdenken gebracht. In den letzten Monaten regt sich in mir eine gewisse Umbruchstimmung. Dabei gehts gar nicht um großartige Veränderungen in den klassischen Lebensbereichen wie Arbeit oder in meinen Beziehungen zu wichtigen Menschen. Sondern auch ein wenig um die Frage nach der Basis. Und insbesondere um die Basis des Wohlfühlens, des Familienlebens, des Kinderaufziehens. Den Sinn des Lebens. Meinen. Nicht mehr *lach*. Noch nie in meinem Leben war ich gymnastisch begabt. Aber eins habe ich in den letzten Jahren gelernt – gezwungenermaßen – den Spagat. Einen Spagat zwischen pragmatischen Kompromissen, Pflicht und inneren Wünschen. Im Alter von 18 Jahren hatte ich …

Ready for Take Off

Dienstag. Kurz vor 7 Uhr. Ich werde von ohrenbetäubendem Motorenlärm geweckt.  Ja, träum ich?  Ist hier gerade ein Flugzeug durchs Schlafzimmer geflogen?! Tja, als Mutter eines AirRacepiloten kann das schon mal vorkommen. Ich folge also dem Kerosingeruch nach draußen und sehe dem Kleinkrawallo zu wie er seine Stunts trainiert. Heute ist Faschingsfest im Kindergarten. Deshalb nehmen wir nicht das Auto. Wir fliegen – klaro! Ihr sehts, der Kleinkrawallo hat sein Interessensgebiet ausgeweitet. Flugzeuge und Piloten sind hoch im Kurs. So haben wir in den letzten Wochen unseres Siechtums – zwischen Viren und Bakterien – einen alten Doppeldeckerflieger gebaut. Aus Karton und Klopapierrollen. Gefärbelt mit Metallic (!) Farbe. Das war richtig wichtig! Und besonders wichtig – oberste Priorität! – war natürlich die passende Kleidung für den Piloten. Der hatte da auch schon ganz klare Vorstellugen. Ein Overall sollte es sein. In olivgrün. Mit Abzeichen. Und eine alte Fliegermütze mit Funk. So habe ich aus dem Pullischnitt „Lola“ von RosaRosa und der „Lieblingsbuxe“ von Fred von Soho einen Fliegeranzug gebastelt. Als Hauptstoff diente mir dazu eine uralte …

Sommerliebe

Weniger geht nicht. Ein Kleid wie ein Stoffhauch. Kaum spürbar auf der Haut. Perfekt für die federleichten Tage am Strand – barfuss mit sandwühlenden Zehen. Keine Schwere. Kein Schwitzen.  Ja, das kann Voile. Der wohl zarteste Vertreter seiner textilen Familie ist ein unfassbar feines Gewebe für Sommerklamotten. Genau deshalb habe ich ihn für mein „Sommerliebe“ Kleid ausgewählt – den „Waves“ Voile aus der On the Open Sea Kollektion von Lila Lotta. Nun gut. Es macht schon einen Unterschied ob einem die warme Meeresbrise oder der burgenländische Novembersturm durch die Stoffporen fegt. Aber selbst bei 7 Grad konnt ichs erahnen. Das Sommer-Sonne-Strandgefühl. Die feierabendbiertrinkenden Yachties hatten ihren Spass mich bei meiner Suche nach dem letzten Licht des Tages zu beobachten. Zu lustig hätten sies gefunden mich mit einem Platsch ins Eiswasser fallen zu sehen. Nix da! Für das Rückenteil des Kleides habe ich mich das erste Mal ans Smoken gewagt. Nun, an der Regelmässigkeit muss ich wohl noch feilen, aber fürs erste Mal war ich ganz zufrieden. Als Neckholder dient eine naturweisse Baumwollkordel – Wellen und …

Tagträumereien

Manchmal träum ich mich in den Süden, ans Wasser. An einen Platz voller Ruhe und Seelenbaumlerei. Einatmen.  Ausatmen.  Mehr nicht. Nase in den Wind, Sonne tanken und den Gedanken und Träumen freien Lauf lassen. Loslassen. Zeit haben.   Ich habe mir eine leichte Sommerhose genäht. Aus fliessender „Whale Story“Viskose aus der On the Open Sea Kollektion von Lila Lotta. Erst hatte ich ein wenig Zweifel, ob die Hose bei meinem „brasilianischen“ Hinterteil vorteilhaft ausfallen würde. Als ich aber schlussendlich reingeschlüpft bin war ich absolut positiv überrascht. Wie schon bei dem Lifebelts-Kleid fällt die Viskose sehr weich und fliessend und macht ein super angenehmes Tragegefühl. Sogar die hohen Keilabsatzsandalen hab ich aus dem hintersten Winkel des Schuhregals herausgekramt. Das Gehen damit muss ich noch ein wenig öfter üben wenn der Sommer verletzungsfrei durchschritten werden soll. *lach* Schnitt: Lillesol&Pelle – Lillesol Women Nr.7 „Sommerhose“ Stoff: „Whale Story“ Viskose aus der On The Open Sea Kollektion von Lila Lotta / Swafing So, und jetzt träum ich weiter von Sonne, Sand und Wärme. Sollte ja irgendwann mal wieder aufhören, …

Lighthouse &Lifebelts

„Heast! De hot sie do auszougn!“ Ein original Weana Bazi starrt mich, dick eingemummelt in seine Daunenjacke, entgeistert an, während er seiner fellbehüteten Frau diesen erstaunten Satz zuraunt. Podersdorf und seine Touristen staunen nicht schlecht. Die Wahnsinnigen sind los! *lach* Nun gut, ich gebs ja zu, Sommerkleidershootings bei Temperaturen um die 5-7 Grad plus sind nicht alltäglich und wohl schon gar nicht im beschaulichen Podersdorf am Neusiedlersee. Aber ich wollte Meeresfeeling für mein Sommerkleid auf den Bildern und deshalb haben wir uns auf den Weg gemacht – zum leuchtturmigsten Leuchtturm Österreichs (ev. ists sogar der Einzige überhaupt?!) Nein, ich bin nicht exibitionistisch veranlagt, stelle mich nicht gern vor gut besuchte Touristenwahrzeichen und pose in Plus – Size – Hobbymodelmanier bis der Arzt kommt. Echt nicht! Aber diesmal wusste ich, dass es nur diese eine Chance auf maritime Bilder gibt. Ein Wetterfensterchen inmitten von Schlechtwetterfront. Arscheskälte (Sorry, aber das beschreibts am Besten). So hab ich mir die Winterklamotten vom Leib gefetzt und bin luftig leicht den Steg auf und ab gewackelt. Unterbrochen von hysterischen Lachanfällen von …

Sun, Sun, Sun…

Zarte Sonnenstrahlen an Plusterbart. Himmel, es ist Frühling! Da hab ich meine neue Käthe übergestülpt und dem Seebären ein wenig den Garten gezeigt. Für mich selbst habe ich ja bis jetzt noch nicht viel geplottet, aber der bärtige Kerl, den find ich einfach nur stark. Als Seglerfamilie können wir nur schwer an solchen Illustrationen vorbei. Gemeinsam mit eine lieben Freundin hatten wir heute den spontanen Einfall den Bart aus Plusterfolie zu machen. Dadurch wurde er dreidimensional und sieht nochmal lustiger aus. Passend zu meiner Käthe in der Version mit Kuschelkragen von Konfettipatterns, habe ich mir den gelben Blockstreifensweat von der Astrokatze rausgesucht. Die verschiedenen Gelbtöne bieten die perfekt sonnige Unterlage für das maritime Motiv und unterstreichen die steigenden (!!!) Temperaturen. *yeah* Fehlt nur noch das Boot. Aber wer weiss… man munkelt im Hause Krawallo wird gerade intensiv nach eben einem solchen gesucht. Der Herr Krawallo hat da so einen Plan… Au ja, ich bin verliebt in meinen sonnigen Pulli.Habt ihr auch schon Frühlingsgefühle? Ich spring mal rüber zu MeMadeMittwoch! Habts fein, Anna

Meisterstück

Es war ka „Lercherlschas“ – wie die Österreicher so poetisch sagen. Reine Nähzeit 26 Stunden. Sicher! Und da sind Stoffkauf und Zuschneiden noch gar nicht mit eingerechnet. Ein Viertel der Zeit bestand aus Zögern, ein Viertel aus Amoknaht, ein weiteres Viertel aus Auftrennerei und das letzte Viertel aus leidenschaftlichem Nähen. *lach* Ich habe dem Kleinkrawallo eine Winterjacke genäht. Eine echte. Dreifach gefüttert. Eine, mit der du locker einmal die Antarktis queren kannst, ohne auch nur ansatzweise auszukühlen. Tiefkühltruhenproof. Es ist ja lustig. Seit Jahren nähe ich nun einen Teil unserer Kleidung selbst. Auch dünne Jacken waren schon dabei. Aber auf die Idee eine echte Winterjacke zu nähen kam ich noch nie. Warum? So genau weiss ich das gar nicht. Es fühlte sich irgendwie immer ein wenig unerreichbar an. Aber am Winterwoold von Rabaukowitsch kam ich nicht vorbei. Erinnert mich der Schnitt doch so sehr an die tollen skandinavischen Kinderjacken, die ich mir bis jetzt aufgrund des Preises immer verkniffen habe. Ich habe mich also echt dran gewagt und auch schon recht heftig geflucht nachts in …